Die Flügel ordentlich gestutzt!
Am Sonntag konnten die Rams den recht ungefährdeten und hochverdienten zehnten Sieg der Saison 2025 einfahren. Gegen die Arizona Cardinals hieß es am Ende 45-17 und damit übernehmen die Rams den #1 Seed in der NFC.
Spielverlauf
Die Rams gewannen den Münzwurf und entschieden sich für Ballbesitz zu Beginn der zweiten Spielhälfte. Somit durfte Jacoby Brissett zuerst mit seiner Offense auf den heimischen Rasen. Passend zu den ganz in rot gehaltenen Uniformen legten die Cardinals los wie die Feuerwehr: Im zweiten Spielzug des Spiels fing TE Trey McBride den Ball und trug ihn bis in das Territorium der Rams, bevor er an der 37-Yard-Linie zu Boden gebracht wurde. Direkt danach fand Brissett erneut seinen Tight End bei einem Play Action Spielzug auf der rechten Seite. In der Redzone angekommen verschwendete Arizona keine Zeit und brachte nach nicht mal drei Spielminuten den ersten Touchdown aufs Board. Wide Reciever Michael Wilson lief sich in der lockeren Zonendeckung der Rams frei und fing den 19 Yard Pass seines Spielmachers für 6 Punkte.
Nachdem Chad Ryland den Extrapunkt verwandelte, kam Matthew Stafford erstmals ans Spielgerät. Dieser gab den Ball seinen Runningbacks und sowohl Kyren Williams als auch Blake Corum starteten gut ins Spiel. Beide liefen einmal für knapp 20 Yards und somit fanden sich die Rams schnell in der Redzone wieder. Hier stockte der Opening Drive nach 3 unvollständigen Pässen, also kickte Harrison Mevis das Leder durch die gelben Stangen.
Im Anschluss forcierte die Rams Defense den ersten Punt des Tages und Puka Nacua begann seinen Galatag: Mit gleich zwei starken Catches für zusammen 52 Yards drückte er dieser Serie seinen Stempel auf. Die Offense kam richtig ins Rollen und Blake Corum lief den Ball zunächst von der 23 Yard Line und beendete den Drive mit dem dritten Run in Folge mit seinem Touchdown. Mit dem 10 zu 7 ging es das erste Mal in eine Viertelpause an diesem Nachmittag in Glendale.
Die Cardinals Offense unter Drew Petzing wusste jedoch zurückzuschlagen. Mit mehreren guten Pässen von Jacoby Brissett auf Wilson bewegte man die Chains bis in die Fieldgoalreichweite von Kicker Chad Ryland. Nach einer Incompletion beim zweiten Versuch beendete Rams DT Kobie Turner letztendlich jedoch den Drive mit einem Sack und zwang Arizona in den Ausgleich per Field Goal.
Nachdem Sean McVay das Spiel seiner Offensive sehr ausgewogen begann, war auch weiter die Balance zwischen Lauf und Pass sehr gut. RB Williams bewegte den Ball sowohl am Boden als auch durch die Luft. Auch Puka Nacua, Davante Adams und Jordan Whittington kamen als Passempfänger nun zum Einsatz und so fand man sich nach effizienten Spielzügen an der 2 der Gastgeber wieder. Dann konnte die Offensive Line für Kyren Williams den Weg in die Endzone freimachen und die Rams begannen eine Serie an unbeantworteten Touchdowns.
Denn im Anschluss punteten die Cardinals bereits nach einem Three & Out erneut. Darauf antwortete: ...Trommelwirbel... Puka Nacua! In einem tollen Drive mit First Downs durch Williams, Davante Adams und TE Colby Parkinson fing der Reciever schon einen Pass spektakulär an der Seitenlinie, bevor er auch noch den Touchdown nach 28 Yard Pass von Stafford erzielte.
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— Los Angeles Rams (@RamsNFL) December 7, 2025
Da sich die erste Halbzeit nach dem fälligen Extrapunkt zum 24:10 dem Ende näherte, hatte Arizona nun Zeitdruck. Mit zwölf Sekunden auf der Uhr bekam Brissett den ersten Snap und warf den Ball zu seinem Lieblingsziel Michael Wilson. Nach noch einem weiteren Spielzug nahm Jonathan Gannon ein Timeout eine Sekunde vor der Halbzeit. Somit hatte Chad Ryland noch eine letzte Chance, den Pausenrückstand auf 11 Punkte zu verkürzen. Allerdings verpasste der Kicker der Cardinals aus 63 Yards seine Chance und es ging mit zwei Touchdowns Differenz in die Kabinen.
Direkt zu Beginn des dritten Viertels fing der Backup Tight End Davis Allen zwei Pässe seines Quarterbacks und nach einem 17 Yard Lauf von Blake Corum standen die Jungs von Sean McVay schon wieder vor der Endzone. Ein Griff ins Gesichtsgitter eines Rams-Spielers stellte ein 1st & Goal auf die Anzeigetafel, bevor Matthew Stafford zwei Pässe nicht anbringen konnte. Dann fand er mit einem schnellen Wurf über die Mitte Colby Parkinson, der mit starken Händen den Touchdown eintütete.
Der einseitige Nachmittag setzte sich auch im dritten Quarter weiter fort, als die Cardinals schon wieder nach drei Plays punten mussten. Allerdings schlossen sich nun auch die Rams diesem Trend an und nach jeweils zwei Auftritten für Ethan Evans und seinen Gegenpart Matt Haack war es Arizonas Offense, die diese Misere beendete. Irgendwie zumindest, denn im dritten Versuch von der eigenen 22 warf Jacoby Brissett den Ball mal wieder in Richtung Michael Wilson. Jedoch hechtete Rams Linebacker Nate Landman dazwischen und fing den Pass in bester Manuel-Neuer-Manier ab. Mit dem kurzen Feld brauchte Sean McVays Offensive nur einen Spielzug: Matthew Stafford warf einen Ball hoch an die Sideline, wo Puka Nacua ihn über Cornerback Will Johnson herunterpflückte und anschließend in die Endzone traben konnte.
Auch die Defense war am Sonntagnachmittag on fire, denn nach dem Pick von Landman brachten die DBs Jaylen McCollough und Kamren Curl direkt den nächsten Cardinals Drive mit starken Hits zum Stoppen. Den folgerichtigen Punt trug Wide Reciever und Returner Xavier Smith bis in die gegnerische Hälfte zurück, nämlich an die 48. Von dort snappte Center Coleman Shelton den Ball in die Hände von Stafford. Dieser gab den Ball an Runningback Blake Corum ab, welcher wiederum einfach eine überragend freie Running Lane vorfand, durchstartete und seinen zweiten Touchdown des Tages feiern durfte.
Mit dem Zwischenstand von 45-10 war natürlich zu Beginn des letzten Spielabschnittes schon alles klar. Selbst mit einem guten Drive der Cardinals im Anschluss, indem Brissett sie einmal das Feld herunterführte, konnte man Sean McVay nicht mehr dazu veranlassen, die Starting Offense noch einmal aufs Feld zu senden. Am Ende der Serie war es wieder Michael Wilson, der das Spielgerät in der Endzone der Rams unter Kontrolle brachte und ebenfalls den zweiten Score markierte.
Über die letzten zwölf Minuten brachten weder Jimmy Garoppolo noch Brissett besonderen Raumgewinn zustande, sodass das Ballgame mit 45-17 für Los Angeles zu Ende ging.
Was lief gut?
Die Offensive feuerte aus allen Rohren und zerstörte die Cardinals Verteidiger mit vielen Big Plays. Sowohl das Laufspiel mit dem starken Corum als auch Matthew Staffords Arm erlebte einen fehlerfreien Tag und mit 6 Touchdowns setzte man ein erneutes Ausrufezeichen in Richtung Konkurrenz.
Die Laufverteidigung ließ zuletzt dreimal mehr als 120 Yards zu, aber gegen Arizona hatte man alles mehr als im Griff. Hier hielt man den Gegner bei 51 Yards ohne Big Plays und sammelte nötiges Selbstvertrauen, bevor es nächste Woche gegen Jahmyr Gibbs und David Montgomery gehen wird. Harrison Mevis bleibt der stabile Kicker und hat auch nach seinem fünften Spiel in Royal and Sol keinen Miss zu verzeichnen.
Double trouble. 😈 pic.twitter.com/Ue84wV8kLk
— Los Angeles Rams (@RamsNFL) December 8, 2025
Was war ausbaufähig?
Die Passverteidigung war stellenweise löchrig, man bekam nur selten Michael Wilson in den Griff. Besagter Reciever fing 11 Bälle für 142 Yards und 2 Touchdowns, und das, obwohl Ahkello Witherspoon sein Comeback feierte. Ansonsten gibt es aber sehr wenig zu beanstanden nach diesem deutlichen Sieg gegen einen schwachen Divisionsrivalen.
Man of the Match
Puka Nacua fing "nur" sieben Bälle, aber dabei sprangen 167 Recieving Yards und zwei Scores heraus. Die Pässe seines Ballverteilers waren dabei nicht immer leicht zu fangen, aber die vertrauensvolle Connection zwischen Nacua und Stafford funktionierte hervorragend. Mit einer selten gesehenen PFF Grade von 97,4 setzte Puka auch statistisch ein Ausrufezeichen. Neben dem Star Reciever hätten es noch zahlreiche Mannschaftsmitglieder mehr verdient, hier genannt zu werden. Denn auch Blake Corum, Matthew Stafford und Nate Landman hatten sehr gute Auftritte.
.@AsapPuka is UNREAL 😮💨
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Play of the Game
Falls zufällig im nächsten Sommer alle US-amerikanischen Fußballtorhüter ausfallen, sollten sich die Nationaltrainer vor der WM mal bei Nate Landman melden. Mit der zweiten Interception seiner Karriere besiegelte er den Sieg der Rams in Arizona und schön anzuschauen ist dieses Play allemal.
Why punch it when Nate Landman can pick it?!
— Los Angeles Rams (@RamsNFL) December 7, 2025
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Fazit
Letztendlich gelang den Rams ein lockerer Sieg beim Divisionsgegner, den Cardinals. Mit 45 Punkten durch die Offense setzte man ein Ausrufezeichen vor dem letzten wichtigen Stretch der Regular Season, der nächste Woche mit dem Spiel gegen die Detroit Lions anbricht. Die LA Rams gewannen ihr zehntes Spiel und übernahmen nach dem Erfolg in Woche 14 erneut den vorläufigen ersten Platz in der NFC.

